Diese Frage stellte ich mir seit dem vergangenen Freitag. Nach einer U-Bahnfahrt im Stehen von Unter St. Veit bis zur Friedensbrücke und von dort einem Fußmarsch zum Franz Josef Bahnhof weil die Straßenbahn mir vor der Nase davongefahren ist (es ist nur eine Station, wenn ich warte, brauch ich also mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit länger als wenn ich gleich marschiere), bekam ich im Zug genau was ich brauchte -- oder fast. Für die die es nicht wissen, von Unter St. Veit zur Friedensbrücke fährt man so 25 Minuten mit der U4, und zu gewissen Zeiten fühlt man sich ohne Sitzplatz wie in einer Sardinendose. Das Dilemma ist, das ist natürlich dann genau die Zeit zu der man eben keinen Sitzplatz bekommt.
Egal. Ich marschire also eh schon leicht wütend im Eilschritt meinen Zug entlang nach vor, damit ich mich dann nicht drinnen zum vordersten Wagon prügeln muss.
Ach ja. Als ich von der Arbeit los war hatte ich noch Händels Messias gehört. Als ich die Bim (1) dann davonrauschen sah, bin ich auf System of a Down umgestiegen. Schön wenn man alles am Handy hat was man so brauchen kann.
Ich befinde mich jetzt also im vordersten Wagon, werfe Schal und Mantel oben auf die Ablage -- das ganze stets darauf bedacht dass von beidem ein Zipfel runterhängt mit dem ichs wieder runterziehen kann ohne auf den Sitz zu steigen -- und lasse mich auf den Sitz fallen. Atme ein paar Mal tief durch und stelle fest irgendwie … stört da was den inneren Frieden den ich zu finden suche. Stirnrunzelnd lausche ich und denke dann, also Bahnhofsgeräusche sind anders. Ich mache mein Handy aus und höre Techno -- nicht laut, aber komisch penetrant; schiele nach links vorne und entdecke ein vielleicht vierzehnjähriges Bürschli mit einem Handy vor sich, das diese Misstöne von sich unkt. Atme noch einmal tief durch und stelle fest dass es nicht hilft.
Nun überlegte ich was ich tun kann. Ich kann versuchen diese Kackophonie friedlich zu ignorieren, bloß weiß ich aus Erfahrung dass ich das nicht kann. Ich bekomme von so was schlicht Aggressionen, genauso wie von Hip-Hop. Also fällt diese Option weg.
Möglichkeit zwei wäre meine Sachen zu packen und ein Abteil nach hinten zu gehen. Nach einer knappen halben Sekunde hab ich mir gedacht echt ned.
Möglichkeit drei, ich frag mal nett nach ob Monsieur nicht Kopfhörer verwenden kann.
Möglichkeit vier, ich nehme das Hände und hau es ihm auf den Kopf bis eins davon bricht, vorzugsweise der Kopf.
Obwohl Möglichkeit vier mir am sympathischsten erschien, hab ich dann doch gedacht ich versuchs mal freundlich. Nimm also einen Ohrstöpsel raus und marschiere nach vor um dieses Geschöpf zu ersuchen Kopfhörer zu benutzen. Ich bekomme als Antwort ein genervtes „Ach Mann!“, aber er macht es brav aus, also gehe ich wieder nach hinten und freue mich diebisch wen genervt zu haben. Höre weiter meine Musik.
Wir waren grad ein paar Minuten aus Heiligenstadt raus, schallt schon wieder dieses nervige Zeug an meine Ohren. Ich drehe mein Handy lauter und schau ob ichs immer noch höre. Das Problem ist, wenn ich weiß auf was ich lauschen muss, hör ichs auch. Wieder denke ich über Option vier nach, überlege aber auch zu warten bis der Schaffner kommt und ihm zu sagen er soll dem Deppen mal Manieren beibringen (ich erinnere mich nämlich mal gelesen zu haben, dass Bürschli seine Musik an Orten die der Bahn gehören nur spielen darf, wenn alle Personen die sich dort aufhalten damit auch einverstanden sind, oder so ähnlich), oder ich löse das ganze in einer Art die meiner derzeitigen Stimmung entspricht, ohne dass ich ins Gefängnis muss, und die mich zufriedener und ihn vermutlich sauer zurücklässt.
Also stehe ich wieder auf, gehe nach vorne, baue mich vor dem Gnom auf und grinse. „Wir können das auch anders lösen“, erklär ich ihm in süßen Tönen während ich beide Ohrstöpsel rausnehme und das Handy laut drehe, nur für den Fall der Fall tritt ein. „Entweder du nimmst Kopfhörer, oder ich ziehe meine auch raus. Dann haben wir beide Spaß.“ Es schaut mich groß an, grunzt etwas Unverständliches und kramt tatsächlich Kopfhörer hervor. Ich stelle mein Handy wieder auf erträglich und setze mich. Und der wichtigste Gedanke den ich dabei habe ist „Schade.“
Zu Hause dann fange ich an mich zu fragen ob ich jetzt eigentlich langsam zu den komischen Leuten werde, die sich aufregen sobald sie einen Ton aus einem Musikgerät hören, und ob jung sterben nicht doch die bessere Lösung ist bevor man zu so etwas verkommt. Ich erinnere mich wie ich vor einigen Jahren einen Lachkrampf bekommen habe als eine Dame mit noch nicht 40 in Grabesstimme zu jemandem sagte „Können Sie das bitte leiser machen? Da wird man ja depressiv …“ Derjenige hatte aber zu seiner Ehrenrettung Kopfhörer, und man hat nicht viel gehört. Insofern behaupte ich guten Gewissens das ist anders. Außerdem hört dieser Menschenschlag wohl nicht System of a Down. Ich machte dann gestern trotzdem die Probe aufs Exempel.
Meine Cousine (nicht die neonweiße, deren Schwester) war mit ihrem Freund bei uns zum Essen. Er ist mein Jahrgang, sie wird im April 19 (glaub ich -- hoff ich, sonst blamier ich mich jetzt). Also sag ich das den beiden, und zittere darauf dass er nichts sagt und sie mich Oma nennt. Doch nichts dergleichen. Er sagt er hat sogar immer drauf geachtet dass man nichts durch die Kopfhörer hört. So nett war ich nie, das hat mich nie geschert außer ich war grad in der Uni Bibliothek, da muss das nicht sein. Sie sagt, sie hätte sich geniert wenn sie ohne Kopfhörer Musik hört. Und ich darf mir begeistert sagen dass ich noch Galgenfrist habe bevor ich Kukident Haftcreme kaufen muss.
(1) Bim … ist die Wiener Straßenbahn, die bimmelt wenn Leute auf den Gleisen rumlaufen.
Montag, 20. Dezember 2010
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Tag!
Naja, es ist jetzt länger als eine Woche geworden die ich mir Zeit lassen wollte hierfür:
WENN ICH EIN/E ... WÄRE, WÄRE ICH GERNE....
… ein Monat: März
… ein Wochentag: Samstag
… eine Tageszeit: Abenddämmerung
… ein Planet: In der Astrologie zählt der ja als Planet, also: Mond; wenn das nicht geht Saturn
… ein Meerestier: Seelilie
… eine Richtung: bergab
… eine Zahl: 9
… ein Kleidungsstück: Handschuh
… ein Schmuckstück: Tiara
… eine Kosmetik: Blush
… eine Blume oder eine Pflanze: Zygopetalum
… eine Flüssigkeit: physiologische Lösung
… ein Baum: Birke
… ein Vogel: Turmfalke
… ein Möbelstück: Schreibtisch
… ein Wetter: Nebel (ist das ein Wetter? Egal.)
… ein mythisches Wesen: eine Norne, genauer Werdandi
… eine Farbe: dunkelgrün
… ein Element: Feuer
… ein Auto: Mini (mit vielen Rufzeichen)
… ein Lied: Na Lied ist nicht das richtige Wort … egal. Libera me aus dem War Requiem; wenns ein Lied sein muss Estuans interius (Carmina Burana)
… ein Film: Pans Labyrinth
… ein Körperteil: Gehirn
… ein Schulfach: Latein
… ein Gegenstand: Übertopf
… ein Wort: Miasma (nennt mich jetzt pervers, auch recht)
… ein Körpergefühl: schwimmend
… ein Getränk: Milch
… eine Eissorte: Pistazie
… ein Märchen: Von dem Machandelboom
… eine Stadt: New York
Ich stelle für mich dabei fest dass ein paar von den Antworten garantiert Tagesverfassungsabhängig sind. Das da ist die „Ich bin grad gut drauf“ Ausgabe.
WENN ICH EIN/E ... WÄRE, WÄRE ICH GERNE....
… ein Monat: März
… ein Wochentag: Samstag
… eine Tageszeit: Abenddämmerung
… ein Planet: In der Astrologie zählt der ja als Planet, also: Mond; wenn das nicht geht Saturn
… ein Meerestier: Seelilie
… eine Richtung: bergab
… eine Zahl: 9
… ein Kleidungsstück: Handschuh
… ein Schmuckstück: Tiara
… eine Kosmetik: Blush
… eine Blume oder eine Pflanze: Zygopetalum
… eine Flüssigkeit: physiologische Lösung
… ein Baum: Birke
… ein Vogel: Turmfalke
… ein Möbelstück: Schreibtisch
… ein Wetter: Nebel (ist das ein Wetter? Egal.)
… ein mythisches Wesen: eine Norne, genauer Werdandi
… eine Farbe: dunkelgrün
… ein Element: Feuer
… ein Auto: Mini (mit vielen Rufzeichen)
… ein Lied: Na Lied ist nicht das richtige Wort … egal. Libera me aus dem War Requiem; wenns ein Lied sein muss Estuans interius (Carmina Burana)
… ein Film: Pans Labyrinth
… ein Körperteil: Gehirn
… ein Schulfach: Latein
… ein Gegenstand: Übertopf
… ein Wort: Miasma (nennt mich jetzt pervers, auch recht)
… ein Körpergefühl: schwimmend
… ein Getränk: Milch
… eine Eissorte: Pistazie
… ein Märchen: Von dem Machandelboom
… eine Stadt: New York
Ich stelle für mich dabei fest dass ein paar von den Antworten garantiert Tagesverfassungsabhängig sind. Das da ist die „Ich bin grad gut drauf“ Ausgabe.
Samstag, 16. Oktober 2010
Eine kleine Geschichte
Es war einmal vor langer Zeit ein Regent im fernen Karakilien, der sich seine Heimat ansah und fand, es gehe ungerecht zu. Es gäbe eine zu große Kluft zwischen armen und reichen Menschen, zwischen Grundbesitzern und Besitzlosen: den Kavalieren und den Rundköpfen in der dortigen Sprache (1: siehe unten). Also nahm er Land von den Reichen und vergab es an die Armen. Zudem legte er ein Gesetz fest nach dem Besitzlose mehr Rechte haben sollten.
Damit sein Gesetz Halt hatte, beschloss er länger in seinem Amt als Regent zu bleiben, als es in Karakilien erlaubt war. Doch Karakiliens Rechtssystem stand fest wie ein Fels, und so wurde der Regent auf Befehl des Fürsten, der über ihm stand, erschlagen.
Der Bruder des Regenten wollte das Werk fortsetzen, und weil er aus den Fehlern des Regenten gelernt hatte, sammelte er Freunde unter den mächtigeren Kavalieren. Doch unter den Rundköpfen gab es viele, die seinen Versuch, den Menschen in entlegenen verbündeten Siedlungen die gleichen Rechte zu geben, wie den unmittelbaren eigenen Leuten, nicht guthießen, und so konnten die Fürsten auch ihn stürzen. Wenig später wütete ein Bürgerkrieg in Karakilien, dem vor allem Rundköpfe zum Opfer fielen. Zwar waren die Kavaliere Sieger, doch wie es das Schicksal wollte, sollten sie einen hohen Preis zu zahlen haben:
Zehn Jahre nach dem Tod der Brüder wurde Milo (2) zum Fürsten, der den Ideen, die mit den Brüdern zu Grabe getragen worden waren, nachtrauerte. Da er auch ein großer Krieger war, hatte er den Respekt des Volkes auf seiner Seite.
Nun muss man wissen dass es zwei große Strömungen gab in Karakilien. Zum einen die volksnahen Demotiken (3), zum anderen die adeligen Gennaioten(3). Wenig verwunderlich ist es nun, dass Milo zu den Demotiken zählte. Wie der Regent vor ihm, übte er sein Amt über Jahre aus -- was ebenso verboten war, wollte man doch eine Diktatur vermeiden. Doch wenn es schon nicht so leicht war sich eines Regenten zu entledigen, war das bei einem Fürsten noch viel schwerer. Und der Fürst war auch kein guter Herrscher. Das einst so verlässliche Recht wurde unter ihm wässrig, zu einer Möglichkeit die nur genutzt wurde wenn es nützte.
Auch setzte er die Umverteilung des Landes fort. Jeder, der brav in Karakiliens Heer gedient hatte, bekam Land. Somit bekam das Militär immer mehr Einfluss, während der Rat, der das Land regierte und dem auch die Fürsten und Regenten angehörten, ihn mit jedem Hektar verlor.
Doch Milo war nicht der einzige Fürst im Lande. Ihm entgegen trat Arion (4) auf auf den Plan. Mit Waffengewalt eroberte er Karakilien zurück um die Demokratie wiederherzustellen, die zu ausgeklügelt, zu perfekt war um sie zu aufzugeben. Doch Arion musste in den Krieg ziehen, und so brauchte man einen neuen Fürsten an seiner Stelle.
So kam es, dass ein zweiter Demotike an Milos Seite trat. Gemeinsam rissen sie die Herrschaft wieder an sich und herrschten grausam und brutal.
Fünf Jahre nachdem er in den Krieg gezogen war, hatte Arion den Feind zur Flucht gezwungen und kehrte in seine Heimat zurück. Wie groß war da das Entsetzen, dass Milo nun die Menschen tyrannisierte! Arion packte die Wut, und er sagte: „Nun werde ich selbst alleine herrschen!“ So ließ er die Verbündeten Milos jagen und erschlagen. Und weil er ein guter Fürst war, trat er schließlich sein Amt freiwillig einem Nachfolger ab.
Es dauerte sehr lange bis was die beiden Brüder begonnen hatten so geregelt war, dass es den alten Gesetzen entsprach und sie nicht verletzte -- und das, ohne dass jemandem wieder etwas weggenommen wurde. Im Gegenteil, man bemühte sich eher, die Menschen zu entschädigen, die Land abgeben mussten. Das jedoch funktionierte nur so lange, wie in Karakilien Leute herrschten, die das Wohl der Gesellschaft über ihr eigenes stellten. Manche von ihnen gaben dafür ihr Leben. Doch schlussendlich gelang es einer verschworenen Gruppe von Demotiken, den Rat, der das Land über so lange Zeit gut geführt hatte, zu stürzen. Und von dem Moment an begann der Untergang, bis aus Karakilien schließlich ein gespaltenes, und dann ein verlorenes Reich wurde.
Will ich damit etwas sagen? Naja, sonst hätte ich mir den Blödsinn wohl erspart.
Vordergründig merke ich hier an dass die Geschichte nicht erfunden ist, nur vereinfacht. So etwas ist passiert, und wenn man sich so anhört was die „Demotiken“ in Wien so verzapfen, fallen einem (oder mir) Sätze ein, die vor so langer Zeit gesprochen wurden, dass es keine Tonbandaufnahmen gibt (Antiklimax?) sondern nur Ab- und Mitschriften in Kurzschrift. Gut, die kann heute kein Schwein mehr lesen, aber es gibt sie auch dechiffriert, und ganz so unbekannt sind sie nicht.
Ich beobachte hierbei, dass ich die beiden „Regenten“ heute mit ganz anderen Augen sehe als früher. Mein Gedanke spricht mit der Stimme einer fiktiven Figur: „Good effort. Execution needs a little work.“ Einfach: Die zwei haben es einfach in den Sand gesetzt, und das war damals nun mal tödlich. Übrigens bekamen die Bundesgenossen schließlich ihre Rechte, und zwar zur Zeit von Milo. Ironischerweise war der, wie schon zuvor die Demotiken, gar nicht dafür obwohl die Grundidee von einem kam auf dessen Seite er hätte sein sollen.
(Eine kleine Anmerkung: In meinem Text ist ein historischer Fehler, falls einer die Geschichte erkennt. Ich weiß das Milo, oder sein reales Pendant, bereits tot war als Arion zurückkam. Ich wollte es einfach halten, und welcher Name da steht ist letztendlich egal.)
Hintergründig sieht es etwas komplizierter aus.
Natürlich geht es heute nicht um gerechte Aufteilung des Landes. Wen kümmert es denn noch, wer Grundbesitzer ist und wer nicht? Worum es eher geht, ist die Aufteilung der Ressourcen -- im weitesten Sinne -- die bei uns wichtig sind. Und wenn nun gewisse Strömungen über diese Ressourcen verfügen wollen, und sie im eigenen Ermessen verteilen wollen, kann das bedenklich werden, heute ebenso wie damals -- auch wenn der Vergleich nur bedingt funktioniert weil die Politik damals völlig anders lief als heute, und man die beiden „Strömungen“ in keinster Weise mit irgendwelchen heutigen Parteien vergleichen kann
Meine Geschichte geht ja auf lange Sicht nicht gut aus. Die Brüder gewinnen ihren Bürgerkrieg, wenngleich sie es nicht mehr erleben. Doch ihr Sieg kostet mehr als der Pyrrhussieg der Kavaliere. Er kostet die Demokratie (schon gut, ich weiß … eigentlich eine Oligarchie, aber mit demokratischen Zügen), die durch eine Diktatur immer unzurechnungsfähiger werdender Alleinherrscher abgelöst wird, bis das ganze Konstrukt in sich zusammenfällt weil Wahnsinnige nun einmal schlechte Herrscher abgeben.
Um das ganze nun zu einem Ende zu bringen: Nach Milo gab es einen der besonders bemüht war einen Umsturz zu verursachen, was in einem ziemlich dreisten Mordversuch gipfelte. Es ist ihm nicht gelungen, und es ist auch schwer nachzuvollziehen was denn nun wirklich wie war, aber nehmen wir an es ist so wie der quasi einzige Beleg (der von allen späteren Historikern auch schon als Tatsache betrachtet wurde) es zeigt.
Die Plakate die Wien bis zur Wahl verunziert haben mit dem widerlichen Gfries (Verzeihung, alles Hochdeutsche wäre ein Euphemismus) von W.C. Strache, die ganzen Verhetzungen, die radikale Art und Weise, und wie sich das sorgfältig geschaffene Monster auf eine Anhängerschaft, die man dann gerne mitten in der U-Bahn verprügeln würde, überträgt, bringen Erinnerungen hoch. Ich meine, heute geht es in der Politik nicht so brutal zu wie früher, und es gibt auch keine Listen mit Namen von Leuten die man mit Feuereifer jagen und töten kann, und dafür auch noch belohnt wird. Die Zeiten haben sich eben geändert. Dennoch ist Opportunismus (und ob das nun den Mord am Schwager bedeutet, der einem befohlen wurde, oder das Aufschaukeln einer xenophoben Tendenz, die schon vorhanden ist, ist, bei aller Liebe und rein objektiv betrachtet, reine Anschauungssache) bestimmt kein schöner Zug für einen Politiker.
Langer Rede kurzer Sinn: Österreich hat einen Catilina, der zwar wie das Original nicht Konsul geworden ist, aber weiter im Senat sein darf. In diesem Sinne schließe ich mit entlehnten Worten, die vielleicht ein klein wenig drastisch sein mögen, aber dennoch meine Stimmung treffen:
O di immortales! ubinam gentium sumus? quam rem publicam habemus? in qua urbe vivimus? Hic, hic sunt in nostro numero, patres conscripti, in hoc orbis terrae sanctissimo gravissimoque consilio, qui de nostro omnium interitu, qui de huius urbis atque adeo de orbis terrarum exitio cogitent. Hos ego video consul et de re publica sententiam rogo, et quos ferro trucidari oportebat, eos nondum voce volnero!
(1) Man möge mir die Entlehnung aus der englischen Geschichte vergeben, ich habe eine Laryngitis und keine Lust mir etwas eigenes auszudenken.
(2) Nein, das ist keine Abkürzung sondern ein ausgeliehener Name. Der Arme hatte schon zu Lebzeiten Pech, jetzt hat er es noch einmal, weil er hier für eine ganz andere Person herhalten muss.
(3) Was für ein Kunstgriff, und das fast tot.
(4) Arion ist der wissenschaftliche Name von Nacktschnecken. Nein, das ist nicht böswillig. Irgendein Name musste her, und alles was mir sonst in den Sinn kam so ad hoc war schlimmer. Jetzt vorzutäuschen ich hätte an Dichter oder mythologische griechische Pferde gedacht glaubt mir eh keiner.
(Nachsatz: Eine Übersetzung findet man bestimmt wenn man einen Satz davon in Google kopiert, wer sie nicht braucht bekommt eine kleine imaginäre Blume von mir. Vielleicht entschlüssle ich die Namen dieser Tage noch, und es kommt auch noch ein längerer Text von mir nach -- vielleicht erst nächstes Wochenende, aber raus muss es.)
Mittwoch, 6. Oktober 2010
D'oh
Ich wollt heut eigentlich mal was ernstes schreiben, aber dann kam das. Also muss ich wohl *g* Gruß an die Karlsruherin!
2) Wohnung oder Haus?
Wohnung, wenn ich wenigstens einen kleinen Garten haben kann wo ich komische Pflanzen haben kann. Komisch ist z.B. Orchideenbaum / Australisches Geißblatt … Die ideale Gegend wäre für sowas aber ein kleines Haus in Südengland, wo man die Dinger auch im Winter draußen lassen kann.
1) Was war letzte Nacht, bevor du eingeschlafen bist, dein letzter Gedanke?
Dass mir zu warm ist aber ich zu faul bin aufzustehen um die Heizung abzudrehen …
2) Wohnung oder Haus?
Wohnung, wenn ich wenigstens einen kleinen Garten haben kann wo ich komische Pflanzen haben kann. Komisch ist z.B. Orchideenbaum / Australisches Geißblatt … Die ideale Gegend wäre für sowas aber ein kleines Haus in Südengland, wo man die Dinger auch im Winter draußen lassen kann.
3) Was ist deine größte Angst/Phobie?
Schwere Frage. Nein, eigentlich nicht. Von etwas oder jemandem abhängig zu werden, das Gefühl zu haben über mich selbst keine Kontrolle mehr zu haben, oder ganz allgemein: keine Wahl zu haben. Ist für mich alles das gleiche.
4) Dein Lieblingsessen?
Meine Spontanantwort wär jetzt Krumpira Pölsterle. Aber das wechselt bei mir immer mal wieder. Für Nicht-Schwaben: Nudelteigtaschen mit Kartoffelbaazfüllung. Von der Füllung haut man was ins Kochwasser (glaub ich), davon kippt man dann was zu den Pölsterle in den Teller. Da tut man dann noch so in Paprika geröstete Kruspis drüber. Klingt krank, ist aber endgeil.
5) Bist du ein eifersüchtiger Mensch?
Nach bestem Wissen und Gewissen sag ich da nein. Aber Selbstwahrnehmungsfragen finde ich kann man immer nur subjektiv beantworten.
6) Was ist dir lieber - Tee, Kaffee oder Kakao zum Frühstück?
Kaffee. Tee ist mein Nachtmahl ;)
7) Welches Buch hättest du gerne verfilmt?
Midgard von Wolfang Hohlbein mit meiner Besetzung ;)
8) Bist du ein "Hunde" oder "Katzen" - Mensch? - Warum?
Ein bisschen von beidem, aber wenn ichs mir aussuchen muss Katzen. Ich hab da so ne Theorie. Frauen und Katzen sind sich ähnlicher, ebenso wie Männer und Hunde. Wenn man also als Frau schon ein Männchen hat, braucht man eher einen Ansprechpartner als noch so ein Kaliber *gg*
Donnerstag, 26. August 2010
Malakofftorte
Nicht gerade die größte konditorische Herausforderung, aber eine Erwähnung wert. Warum?
Ganz einfach. Heutzutage macht sie keiner richtig. Alle pappen diese entsetzliche Bayrische Creme hinein, und die hat nichts drin verloren. Selbige ist mit Gelatine, Wasser, Milch, Zucker, Eiern, Obers und Cognac. Was mich dabei zum Zittern bringt ist die Gelatine. Die hat in einer Malakofftorte einfach nichts zu suchen. Da gehört eine schöne fette Buttercreme mit Mandeln rein, sonst ists sicher ne Torte, aber keine Malakoff. Basta.
Das Rezept das ich verwende ist von Manner:
18 dkg Butter
20 dkg Staubzucker
4 Eidotter
18 dkg geriebene Mandeln
150 ml flüssiges Schlagobers
Biskotten
Milch
Rum.
250 ml geschlagenes Schlagobers
Die Butter wird mit dem Zucker und den Dottern schaumig geschlagen, dann kommen die Mandeln und das Obers rein. Das mixt man weiter bis man eine nette feste Creme hat.
Das Mengenverhältnis Milch/Rum hab ich 3:1 genommen. Da ich aber eine große Springform genommen habe, ist meine Biskottenzahl sicher nicht rezeptgetreu (noch dazu hatte ich recht große Biskotten), und wie viel Milch und Rum ich schlussendlich verwendet hab weiß ich daher auch nicht. Angefangen hab ich mit 150:50, dann hab ich was nachgemacht weils deutlich zu wenig war.
Die Biskotten wendet man in dieser Tigermilchhaften Mischung, legt den Boden aus und zimmert dann ne Wand um die Tortenform rum mit halben Biskotten. Dann schmiert man Creme drauf, dann wieder Biskotten bis von der Creme nichts mehr übrig ist. Laut Plan A sollte man als Abschluss Biskotten haben, wenn man sich mit der Crememenge aber irgendwo verdingst ists auch egal.
Wie auch immer man endet, man wirft die Torte dann in den Kühlschrank (gut zielen!) und belässt sie dort 5 Stunden ... Oder auch über Nacht, wenn man so wie ich nicht dann um 23.00 anfangen will das Teil zu finishen.
Nach der Warterei beschmiert man die Torte mit Obers. Wenn man dann noch lustig ist, kann man sie dekorieren. *g* Laut Rezept türmt man dann noch Biskotten drüber, aber ich war dann doch eher dafür das Ding so zu lassen wie es ist und hab stattdessen kleine Dingsis um den Rand gemacht. Eigentlich wollt ich ein paar kandierte Veilchen drüberstreuen, aber die sind aus, und extra nach Wien fahren war mir dann doch zu dumm.
Ach ja, warum der ganze Zauber? Wir hatten Biskotten übrig. Jetzt sind wieder welche übrig, ein paar weniger als vorher, weils nicht genug für die Torte waren. Und was bedeutet das? Nun, ich sehe Tiramisù am Horizont!
Ganz einfach. Heutzutage macht sie keiner richtig. Alle pappen diese entsetzliche Bayrische Creme hinein, und die hat nichts drin verloren. Selbige ist mit Gelatine, Wasser, Milch, Zucker, Eiern, Obers und Cognac. Was mich dabei zum Zittern bringt ist die Gelatine. Die hat in einer Malakofftorte einfach nichts zu suchen. Da gehört eine schöne fette Buttercreme mit Mandeln rein, sonst ists sicher ne Torte, aber keine Malakoff. Basta.
Das Rezept das ich verwende ist von Manner:
18 dkg Butter
20 dkg Staubzucker
4 Eidotter
18 dkg geriebene Mandeln
150 ml flüssiges Schlagobers
Biskotten
Milch
Rum.
250 ml geschlagenes Schlagobers
Die Butter wird mit dem Zucker und den Dottern schaumig geschlagen, dann kommen die Mandeln und das Obers rein. Das mixt man weiter bis man eine nette feste Creme hat.
Das Mengenverhältnis Milch/Rum hab ich 3:1 genommen. Da ich aber eine große Springform genommen habe, ist meine Biskottenzahl sicher nicht rezeptgetreu (noch dazu hatte ich recht große Biskotten), und wie viel Milch und Rum ich schlussendlich verwendet hab weiß ich daher auch nicht. Angefangen hab ich mit 150:50, dann hab ich was nachgemacht weils deutlich zu wenig war.
Die Biskotten wendet man in dieser Tigermilchhaften Mischung, legt den Boden aus und zimmert dann ne Wand um die Tortenform rum mit halben Biskotten. Dann schmiert man Creme drauf, dann wieder Biskotten bis von der Creme nichts mehr übrig ist. Laut Plan A sollte man als Abschluss Biskotten haben, wenn man sich mit der Crememenge aber irgendwo verdingst ists auch egal.
Wie auch immer man endet, man wirft die Torte dann in den Kühlschrank (gut zielen!) und belässt sie dort 5 Stunden ... Oder auch über Nacht, wenn man so wie ich nicht dann um 23.00 anfangen will das Teil zu finishen.
Nach der Warterei beschmiert man die Torte mit Obers. Wenn man dann noch lustig ist, kann man sie dekorieren. *g* Laut Rezept türmt man dann noch Biskotten drüber, aber ich war dann doch eher dafür das Ding so zu lassen wie es ist und hab stattdessen kleine Dingsis um den Rand gemacht. Eigentlich wollt ich ein paar kandierte Veilchen drüberstreuen, aber die sind aus, und extra nach Wien fahren war mir dann doch zu dumm.
Ach ja, warum der ganze Zauber? Wir hatten Biskotten übrig. Jetzt sind wieder welche übrig, ein paar weniger als vorher, weils nicht genug für die Torte waren. Und was bedeutet das? Nun, ich sehe Tiramisù am Horizont!
Dienstag, 24. August 2010
Tja.
Wie es aussieht, hab ich jetzt nen Blog. Nicht dass ich der Typ für Blogs wäre, aber nun ertappe ich mich dabei mir immer mal wieder zu denken, das könnt ich jetzt in einen Blog schreiben. Naja, mal sehen ob ich es durchhalte.
Was den Titel anbelangt ... Nun.
Ganz kurz? Ja, ganz kurz denke ich.
Der Name kommt von einem Rollenspiel. Nein, nicht diese Art Rollenspiel, wir holen jetzt alle unsere Gedanken wieder aus der Gosse. Rollenspiel im Sinne von ... LARP oder Pen&Paper. Larper sind die Leute die sich mit Schaumstoffwaffen in Wald und Wiese oder auf Burgen aufs Maul geben und froh sind wenn keiner die Bullen ruft weil er meint es sei echt. Pen&Paper Leute sitzen mit Würfeln an einem Tisch, haben nen Zettel vor sich liegen auf dem steht was sie alles können und tun das gleiche nur ohne wirklich zuzuhauen .... Ob sie wen mit ihrer imaginären Waffe treffen oder nicht würfeln sie aus. Und nein, das ist alles nicht so merkwürdig wie es sich jetzt anhört.
Konkret kenne ich zwei solche Rollenspielsysteme, das eine ist Earthdawn, das andere Vampire the Masquerade. Letzteres hat dem Blog den Titel verliehen. Dabei belasse ich dann die Erklärung auch schon, weil entweder man kennt es eh und man weiß wo man gelandet ist (*schmunzelt verhalten*) oder es hilft einem auch nicht weiter wenn ich elaboriere (*grinst breit*).
Im Grunde ist es ein reiner Verlegenheitstitel. Normal nenne ich alles was schnell einen Namen braucht Ivanhoe, aber das wär gar so daneben gewesen...Wahnsinnsnetzwerk war auch heiß im Rennen, aber das ist dann doch ... Naja. *shrug*
Was den Titel anbelangt ... Nun.
Ganz kurz? Ja, ganz kurz denke ich.
Der Name kommt von einem Rollenspiel. Nein, nicht diese Art Rollenspiel, wir holen jetzt alle unsere Gedanken wieder aus der Gosse. Rollenspiel im Sinne von ... LARP oder Pen&Paper. Larper sind die Leute die sich mit Schaumstoffwaffen in Wald und Wiese oder auf Burgen aufs Maul geben und froh sind wenn keiner die Bullen ruft weil er meint es sei echt. Pen&Paper Leute sitzen mit Würfeln an einem Tisch, haben nen Zettel vor sich liegen auf dem steht was sie alles können und tun das gleiche nur ohne wirklich zuzuhauen .... Ob sie wen mit ihrer imaginären Waffe treffen oder nicht würfeln sie aus. Und nein, das ist alles nicht so merkwürdig wie es sich jetzt anhört.
Konkret kenne ich zwei solche Rollenspielsysteme, das eine ist Earthdawn, das andere Vampire the Masquerade. Letzteres hat dem Blog den Titel verliehen. Dabei belasse ich dann die Erklärung auch schon, weil entweder man kennt es eh und man weiß wo man gelandet ist (*schmunzelt verhalten*) oder es hilft einem auch nicht weiter wenn ich elaboriere (*grinst breit*).
Im Grunde ist es ein reiner Verlegenheitstitel. Normal nenne ich alles was schnell einen Namen braucht Ivanhoe, aber das wär gar so daneben gewesen...Wahnsinnsnetzwerk war auch heiß im Rennen, aber das ist dann doch ... Naja. *shrug*
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